LULULEMON Lauf in México City

24.03.2024

Vor dem Frankfurt Marathon Ende Oktober 2023 fiel die Entscheidung, nach weit über 10 Jahren wieder einmal den Sprung über den großen Teich nach Mexiko zu wagen. Schon seit geraumer Zeit reifte in mir die Entscheidung, dort nach einigen Tagen Akklimatisation und etwas Höhentraining die Teilnahme an einem Wettkampf ins Auge zu fassen. Beim Packen der Koffer hatten diesmal Laufschuhe, Vereinstrikot sowie die restlichen Sportutensilien etwas Vorrang.

Alfed stellt sich den schwierigen Bedingungen

Alfed stellt sich den schwierigen Bedingungen

Ich hatte mir die Umsetzung meines langen gehegten Wunsches doch etwas einfacher vorgestellt. In México angekommen, merkte ich sogleich die Höhe von fast 2300 Höhenmetern, ein Problem, das bis zu meiner Abreise Ende März nicht mehr wich. Trotzdem, mit Hilfe der Tochter meiner Schwägerin (auch Läuferin) meldete ich mich für den Lululemeon 10-Kilometer-Lauf am 24. März an. Die Vorbereitung und Gewöhnung an die Höhe, die absolut schlechte Luft (zusätzlich bereiteten Partikel der Vulkanasche vom ausgebrochenen Popocatepetl Probleme) sowie die unglaublich trockene Luft (Luftfeuchtigkeit zwischen 5 und 15%) erschwerten die Vorbereitung sehr.

Am Tag vor dem Wettkampf erfolgte die Abholung der Startunterlagen in einem großen Einkaufszentrum. Dann war es soweit. Der Wecker meldete sich um 5:45 Uhr. Nach dem Anlegen des Vereinstrikots, einem kurzen magenfüllenden Frühstück erfolgte die Anfahrt Richtung Süden der Hauptstadt. Dort angekommen, schraubte ich den Altersdurchschnitt sofort merklich nach oben. Ich sah, dass ich zu den ältesten Teilnehmern gehörte (wurde später bestätigt). Pünktlich um 7 Uhr fiel der Startschuss. Die einzelnen Blöcke wurde kurz hintereinander auf die Strecke geschickt.

10 km durch Mexico City

10 km durch Mexico City

Ein schöner Wendepunkt der Strecke auf der Avenida de la Reforma war das Denkmal Diana Cazadora (die jagende Diana), wobei sie mir von vorne doch besser gefiel. War die Strecke bis jetzt recht eben, so begannen ab Kilometer 5 vor dem Eintritt in den Parque Chapultepec (Heuschreckenhügel – in der Nahuatl/Azteken-Sprache, mit 4 km² der größte Park in Mexico) bis zum Kilometer 9 die Steigungen. Es folgte ein auf und ab, vorbei an blühenden Jacarandabäumen (Gattung Tropetenbaum) und sonstigen mir nicht bekannten Pflanzen, glücklicherweise von den Nadelbäumen beschattet, denn ab 7:30 Uhr intensivierte sich die Sonneneinstrahlung. Der letzte, dann doch wieder ebene Kilometer, bedeutete für mich Kampf bis zur Ziellinie und Ergreifung der gereichten Medaille. Die letzten paar 100 Meter gestalteten sich sehr emotional. Vier Familienmitglieder standen lautstark rufend am Streckenrand. Einer davon sorgte mit einer tragbaren Kamera für ein filmisches Dokument meines Zieleinlaufes. Nach der üblichen After-run-Verpflegung wurde ich in die Mitte genommen und zum ausgiebigen Frühstück entführt.

Daten des Lululemon 10-km-Laufes:

Geschafft! Im Familienkreis.

Geschafft! Im Familienkreis.

Teilnehmer*innen 4834, davon 1988 Herren und 2836 Frauen. Schwarze lange Haare prägten das Bild. Alfreds Zeit von 62:39 min bedeuteten im Gesamtfeld Platz 2150. Mehr war durch die gegebenen Bedingungen nicht drin. Eine Altersklassenwertung gab es nicht.

Was blieb war der Eindruck einer perfekt organisierten Veranstaltung. Auffallend die deutlich höhere Anzahl der Läuferinnen. Dies merkte ich schon beim Training im „parque deportivo“.

Der Preis der online Anmeldung war recht hoch, ca. 74 € für einen 10er ist doch recht üppig. Aber die Gegenleistung in Form eines qualitativ sehr hochwertigen Laufshirts (metal vent tech, im Frankfurter Lululemon-Laden für deutlich über 50 € zu haben), einer repräsentativen Medaille, eines kleinen wohlgefüllten Rucksacks sowie eine sehr gute Zielverpflegung und diverse Sonnencremes im Wert von über 35 € (~ 600 Mex Pesos) relativierten doch merklich den Anmeldepreis.

48 Jahre nach dem erstmaligen Betreten des mexikanischen Bodens, bestritt ich hier meinen ersten Wettkampf, den 11. Auslandslauf in meinem Läuferleben. Es war auch der erste Lauf eines BELC-Vereinsmitgliedes in Lateinamerika. Ich hoffe, es kommen noch ein paar Wettkämpfe dazu. Der Medaillenhalter an der Wand hat noch freie Plätze.

Hasta la próxima vez. Lewe geht weider.