32. Süwag-Energie Feldberglauf
23. April 2023
Es gehört schon etwas Mut dazu, sich der Aufgabe „Feldberglauf“ zu stellen. Mut, gepaart mit Kampfgeist und Durchhaltewillen ist nun einmal in der BELC89-DNA beim Vereinseintritt implantiert worden. Dies beweist die regelmäßige Teilnahme unserer Vereinsmitglieder an diesem spektakulären Berglauf, regelmäßig im April abgehalten. Die Bauernweisheit „April, der macht was er will“ traf in früheren Jahren sehr oft zu, Schnee und Graupelschauer zermürbten vielmals die angetretenen Kletterkünstler. Im Jahr 2023 war Petrus gnädig, Sonnenschein beim Start und erst nach Bewältigung von zwei Dritteln der Strecke zog kalter Nebel auf. Da produzierten die gestählten Körper aber bereits so viel Wärme, dass der Schüttelfrost ausblieb.
Sören, René und Roberto lächelten am Morgen des 23. April in die Kamera – Frohen Mutes und spannungsgeladen, schon an das Ziel Feldberg-Plateau denkend. René und Sören bezeichneten sich als alte Feldberghasen, Roberto betrat jedoch läuferisches Neuland. Starke Beine und gute Lunge waren gefragt. Immerhin sind auf der 9,7-km-Strecke rund 585 Höhenmeter zu bewältigen, wenn es vom Start an der “Hohemark” auf den höchsten Berg des Rhein-Main-Gebietes, den Großen Feldberg (881 m), geht. Der Schlussanstieg hat sogar alpines Format – wer hier auf 2 Beinen im Laufschritt durchzieht, ist ein echter Held! Danach kann – sofern das Wetter es zulässt – der schöne Blick in die Mainebene mit Frankfurt genossen werden, bevor es mit dem Bus wieder an den Start an der Hohemark geht.
Persönliche Eindrucke von Roberto und Sören
Die einen besteigen ohne Sauerstoffflasche den Mont Everest, die anderen quälen sich mit weit geöffnetem Mund durch den Taunus mit dem Ziel, irgendwie auf dem Plateau des höchsten hessischen Berges noch aufrecht stehen zu können.
Sörens Meinung zum Lauf, mit Worten, die doch intensiv zum Nachdenken anregen: „Vielen Dank an die Orga. Es hat Spaß gemacht. Es war ein schöner Lauf. Da ich die Strecke kenne und Teilabschnitte mit den damaligen Eindrücken vergleiche, bin ich doch sehr erschrocken. Wo damals Wald war, wo Bäume standen, findet man 2023 nur noch eine Mondlandschaft.“ Roberto hatte dies eindrucksvoll mit Fotos dokumentiert.
Roberto hat dazu einen Rückblick auf seine erstmalige Beteiligung verfasst. Sein Bericht fängt wie folgt an: „Ich habe meinen ersten Feldberglauf bestritten und auch erfolgreich abgeschlossen!!! Wegen der geringen Anzahl an Stellplätzen parkte ich bei René, der mich schon kurzärmelig und in kurzer Hose (nicht frierend) erwartete. Zusammen liefen wir die 2 km zum Startnummernausgabe. Sehr rasch bemerkte ich, dass ich zu warm angezogen war. Nach kurzem „Tapetenwechsel“ bei 14 °C und Sonne fühlte ich mich doch wohler. Kein Startschuss war zu hören, lediglich ein kaum warnehmbares Runterzählen. Nun lagen 9,7 km vor mir, nicht so flach wie im Enkheimer Wald, sondern ein richtiger Berglauf wartete auf mich. Mit steilen, flacheren und sogar mit einer einen Kilometer langen Bergabpassage. Nach 6 km verabschiedete sich die Sonne, an ihre Stelle trat Nebel. Und dann kam das Ziel. Ich war fix und fertig, gebügelt und geplättet, so fertig, dass ich die 8 °C auf dem Plateau gar nicht bemerkte. Sören war schon im Bus nach unten, René wartete geduldig auf seinen Schützling. Nach Kleiderwechsel liefen wir beide dann die Strecke zurück. Wäre gut für die Beine, meinte René. Am Ausgangspunkt angekommen, gab es ein kühles Bier. Es reifte sehr schnell die Erkenntnis, dass mir der Lauf gutgetan hatte und einem nochmaligen Start irgendwann in meiner jungen Laufbahn nichts im Wege steht. Denn den Weg hinauf zum Gipfelkreuz habe ich mir eingeprägt.“
Der Veranstalter TSG Oberursel sprach nach dem Event von einer gelungenen Wiederauflage. 212 Finisher kamen gesund ins Ziel – über 40 mehr als im vorigen Jahr, hoffentlich hält dieser Trend an. Dies ist zu wünschen.