Chicago-Marathon 2019

Anfang Oktober in Chicago: Für die Stadt am Lake Michigan begann die heiße Phase in der Vorbereitung für den Bank of America Chicago Marathon. Die Teilnehmerzahl bei dieser Veranstaltung lag auch diesmal wieder deutlich über 40.000 Teilnehmern. Mit dieser Anzahl gehört der traditionelle Marathon zu einem der größten seiner Art und ist in den USA so populär wie der New-York- oder der Boston-Marathon. Die Vorzüge dieser Stadt liegen in der flachen und schnellen Strecke. Hier wurden oft Weltrekorde in dieser Disziplin erreicht. Es sei denn, es ist zu heiß oder zu windig. Aber in der Regel herrschen ganz gute Bedingungen, auch dank des hervorragend mitgehenden Publikums.

Die Freude vor dem Lauf

Die Freude vor dem Lauf

Jeder kennt Corina und ihre Affinität für lange Läufe. Da lag es nicht in weiter Ferne, dass sie sich eine Teilnahme am Chicago-Marathon auf den Laufwunschzettel schrieb. Mit dem Ergebnis, dass sie konsequent die Bedingungen zur Erfüllung des Traumes annahm. Lassen wir sie berichten: “Ich konnte mich mit meiner Frankfurter Marathon-Zeit von 2017 tatsächlich für den Start beim Chicago Marathon für 2019 (42. Auflage) qualifizieren. Am 10.10.2019 flog ich Richtung dieser Stadt am Michigan See um meine Freundin Heather zu besuchen. Sie wohnt in der Nähe von Milwaukee und ich konnte bei ihr wohnen. Sie hatte mir volle Unterstützung zugesagt. Für mich war es besonders aufregend, in meiner Lieblingsstadt Chicago starten zu dürfen, da ich über Jahre Schüleraustausche nach Wisconsin betreut hatte und daher schon viele Male dort war, u.a. auch zum Marathon-Wochenende.

Die Startnummer ist in Empfang genommen

Die Startnummer ist in Empfang genommen

Am 13.10.2019 war es so weit. Die Nacht hatten wir in einem Hotel nahe der Startlinie verbracht. Um 5 Uhr in der Früh sollte man schon durch den Security Check. Es war kalt und Wind angesagt. Ob mir beim Start vor Aufregung oder Kälte die Knie schlotterten, weiß ich nicht. Sicherlich von beidem etwas. Endlich war ich bis zur Startlinie vorgerückt und konnte meine besondere Chicagotour im BELC-Trikot antreten. Eine wahnsinnige Stimmung begleitete mich. Ich musste immer wieder über die Sprüche und Witze der Zuschauer lachen. Es galt drei Schleifen zu drehen, so teilte ich mir den Lauf auch ein. Nord-, West- und Süd-Schleife. Ich konnte mein geplantes Tempo super halten, entschied dann aber bei Kilometer 30 ein Dixi aufzusuchen. Was für meine zu Hause gebliebenen Verfolger auf der Tracking-App sofort nach Einbruch aussah war nur ein Dixi-Päuschen.

Geschafft! Corina mit Medaille

Weiter gings mit dem Tempo nach Plan und die 42,2 Kilometer waren nach 3:46:28 Stunden gefühlt schneller rum als erwartet. Es gab so viel zu sehen, der Wind fegte einen hin und wieder zur Seite, aber auch das gehört dazu, wenn man in Windy City läuft. Überglücklich holte ich mir Medaille, Eisbeutel und Snacks und suchte meine Freundin, die geduldig auf mich wartete. Am Check-out lernte ich noch einen Österreicher kennen, der gerade seine Six Star Medal (ein riesen Ding) in Empfang genommen hatte. Ob ich es mit meiner Chicago-Zeit nach Boston im Jahre 2021 schaffe werde, könnt ihr möglicherweise in einer Folgeausgabe lesen! Da hofft der Verein doch, dass es im nächsten Jahr nach der Chicago-Lauf-Premiere wieder einen hautnahen Bericht von Corina`s Taten zu lesen gibt.

Laufanalyse per App

Meine Danksagung an alle für die Unterstützung beim Training (Tempoläufe mit den schnellen Jungs am Dienstag, lange Early Bird – der ja bekanntlich den Wurm fängt – Einheiten mit Dirk und David, gesellige Wettkämpfe und Clubläufe mit der ganzen Truppe). Eure Corina

Nachfolgend eine kurze Streckenbeschreibung: Der Start befand sich im Grant Park auf dem Columbus Drive. Nach einer kurzen Schleife zum Chicago River durchliefen die Starter die Innenstadt. Dann ging es Richtung Norden der Stadt, um danach der Strecke Richtung Westen zu folgen. Es war schon einzigartig, wie alle in den Stadtteilen von den ethnischen Bevölkerungsgruppen empfangen wurden. Nach dem Erreichen des südlichsten Punktes erfolgte eine Kehre um die Richtung Stadtzentrum mit dem Ziel Columbus Drive zum Ziel zu gelangen.

Corina an der Ergebniswand

Die Laufzeiten wurden auf der Ergebniswand gesammelt

Bemerkenswert war auch die Tatsache, dass es zur Teilnahme am Marathon einer Qualifikationszeit bedarf, beim eigentlichen Rennen aber erst nach 6,5 Stunden das Ziel geschlossen wird. Für europäische Maßstäbe sehr großzügig, für amerikanische jedoch eher streng. Ergänzend ist noch zu erwähnen, dass der Chicago-Marathon seit 2006 zu den World Marathon Majors gehört. Ein exquisiter Kreis von feinen Veranstaltungen, zu denen außerdem die Marathons von New York, Berlin, Boston, London und Tokio gehören.