Rodgau 2019

Ultra-Marathon Rodgau-Dudenhofen 2019

Der 50 Kilometer lange Ultramarathon in Rodgau Ende Januar steht bei vielen Ultraläufern als fester Termin im Kalender. 532 Finisher zählte die 20. Jubiläums-Ausgabe 2019 – insgesamt gingen über 900 Läufer an den Start.
Ana, unsere Ultraläuferin, stand schon zum dritten Mal in den Startlöchern, um erneut die 50 km in Angriff zu nehmen. Ich war ebenfalls schon des Öfteren am Start, konnte mich aber nie dazu durchringen, auch wirklich die 50 km durchzulaufen.

Ana war schon vorangemeldet, während ich bis zum frühen Morgen noch mit mir kämpfte, ob ich wirklich hinfahren soll. Schließlich hatte ich Ana wieder einmal motiviert mit mir dort zu starten, also plagte mich das schlechte Gewissen und los ging es nach Dudenhofen. Noch unterwegs kam schon die erste Anfrage von Ana, wo ich sei.

Ana und Ute überglücklich nach den 50 Kilometern

Ana und Ute überglücklich nach den 50 Kilometern

Null motiviert und Ana wie immer gut drauf („ist alles reine Kopfsache“) gingen wir Richtung Start. Ana verließ mich gleich in Runde 1, sie war einfach zu schnell für mich. Ich trabte vor mich hin, hörte den Mitläufern zu, bestaunte, was die Jogger so alles an Kleidung tragen oder auch nicht, und bewunderte die, die mich Überrundeten. Es werden zehn Runden à 5 Kilometer gelaufen mit einem Wendepunkt, so dass man sich auch kurz mal begegnet. Die Musik bei Kilometer 3 ist immer sehr aufmunternd, denn danach kam der Streckenabschnitt mit ordentlich Gegenwind. In den Waldstücken war es zu Beginn des Rennens noch recht rutschig. Doch die tausenden Füße, die immer wieder die gleiche Runde liefen, sorgten dafür, dass ab der dritten Runde mit gutem Grip gelaufen werden konnte. Es folge eine kleine Steigung und schon naht Kilometer 5. Dort geht es durch das Ziel mit Zeitnahme und dann kam der supertolle Verpflegungsstand, bei dem es sich lohnt, ordentlich zuzugreifen.

Ab Kilometer 25 waren Anas Söhne an der Strecke, die tapfer auf der Bank im Wald Platz nahmen, um ihre Mutter immer wieder zu motivieren. Dort blieben die Zwei auch sitzen bis Ana nach 50 Kilometern durch das Ziel lief.

Für mich immer eine Gelegenheit nachzufragen, wie es Ana geht. Kilometer 25 war geschafft, in der Wertung war ich auf jeden Fall. Also 30 sollten es werden, sonst hat sich der Aufwand nicht gelohnt. Kurz bevor ich auf die 35 km-Runde ging bestätigten mir die beiden Jungs dass Ana weiterhin im Rennen ist, aber so ganz locker waren ihre Beine auch nicht mehr. Ach egal, Spaß macht es heute nicht so richtig, aber eine Runde geht noch, danach: Ab nach Hause. Das kündigte ich auch schon mal bei Anas Söhnen an.

Ana und Ute haben es geschafft

Ana und Ute haben es geschafft

Im Start-Ziel-Bereich nach 35 Kilometern stand unser René. Ich verkündete gleich, dass ich jetzt nicht weiterlaufen werde, aber das wollte er nicht hören. Nach kurzer Diskussion machte ich mich wieder auf den Weg in die nächste Runde. Ich dachte: „Mist, dann hörst du wieder bei Kilometer 40 auf, wie im Vorjahr“. Wieder bei René und Anas Söhnen angekommen, gab es kein zurück mehr. René zog sich seine Laufschuhe an und begleitete mich auf der 9. Runde. Mein Jammern beflügelte ihn wahrscheinlich, mich auf keinen Fall alleine zu lassen, so dass er auch noch in Runde 10 bei mir blieb. Vielen Dank, ohne ihn hätte ich das nie geschafft. Wahnsinn ohne Vorbereitung und vor allem ohne Motivation.

Ich dachte immer an Anas „Alles nur Kopfsache“, aber für meinen Kopf und meine Beine waren die 50 Kilometer eine echte Herausforderung.

Unterwegs erhielt Ana immer Meldung von ihren Söhnen, dass ich noch im Rennen sei. Im Ziel wartete sie auf mich und freute sich riesig, dass ich es geschafft hatte. Zusammen gingen wir superglücklich über unseren gemeinsamen Erfolg in die warme Halle.

Ana fühlte sich nicht so locker, wie in den Jahren zuvor, war aber immerhin 1 Minute schneller als im Vorjahr.

 

 

Unsere Zeiten:

Ana Maria       5:39:41

Ute                  5:48:36