Seligenstädter Wasserlauf

2. April 2023

Der Seligenstädter Wasserlauf machte seinem Beinamen “Wasser” bei der 41. Ausgabe am Sonntag, dem 2. April, alle Ehre. Die Verbindung der zwei Wasserstoffatome mit einem Sauerstoffatom zum Wassermolekül H²O bildete an diesem Tag nicht nur die Grundlage für den Main, sondern auch den Bestandteil, der während unserer Bemühungen über die Distanz von 25 Kilometern zu laufen, kaum senkrecht von oben, sondern durch den Wind fast nur schräg von vorn alle Teilnehmern dezent befeuchtete. Zu den nass werdenden Teilnehmern des BELC 89 gehörten Elke Conert, Olivier Lautenschläger, Wolfgang Lux, Mark Meyer, Roberto Sborzacchi und Alfred Traue.

Absprachegemäß bildeten sich zwei Fahrgemeinschaften. Olivier und Wolfgang starteten am Enkheim, Elke und Roberto nebst Alfred bildeten von der Friedberger Warte ein Fahrtrio. Schon im Vorfeld wurden diverse Wetterapps konsultiert, mit dem Ergebnis, dass auf dem ersten Teilstück der Strecke mit einem regenfreien Lauf gerechnet werden könne. Mitnichten, schon bei der Parkplatzsuche im Regen sackte die Stimmung etwas. Dafür war die TGS-Turnhalle warm und gut gefüllt. Das obligatorische Vereinsfoto erfolgte witterungsbedingt im Innenraum.

Oliver, Alfred, Elke, Roberto und Wolfgang freuen sich auf den Lauf

Oliver, Alfred, Elke, Roberto und Wolfgang freuen sich auf den Lauf

Wolfgang (100) und Olivier (98) gehen auf die Strecke

Wolfgang (100) und Olivier (98) gehen auf die Strecke

Die Nervosität stieg: Was würden die nächsten 2,5 Stunden bringen? Die Antwort ließ nicht auf sich warten, denn schon vor dem Start wurden alle Beteiligten von oben mit feinem Nieselregen beglückt. Besser in Zukunft keiner Wetterapp mehr zu glauben, lieber dem Frosch im Glas vertrauen. Kalt war es glücklicherweise jedoch nicht.

Dann standen wir am Start, spannungsgeladen. Dass diese Streckenführung nicht bezaubernd schön ist, konnte man aus den Erzählungen ermessen. Nach dem Start ging es in Richtung Süden zum 7,5 Kilometer Wendepunkt hinter Mainhausen an der hessisch-bayrischen Grenze. Nachdem die Läuferinnen und Läufer wieder am Ausgangspunkt in Seligenstadt ankamen, mussten sie noch die für den 10-Kilometer-Lauf ausgeschriebene Strecke Richtung Nordwesten bewältigen. Bei einer 25-km-Strecke sollte man seine Kräfte sehr gut einteilen. Das schwerste, weil oft unterschätzte Teilstück folgte nach dem Wendepunkt bei Kilometer 20. Diese letzten 5 km haben schon vielen den Zahn gezogen.

Mark ist wieder flink unterwegs

Mark ist wieder flink unterwegs

Roberto unterwegs

Roberto unterwegs

Die Strecke ist ziemlich eben, eine kleine Rampe bei Kilometer 6,5 war auf dem Hin- und Rückweg zu bewältigen. Das an den Verpflegungsstellen dargebotene Wasser hatte bei 4°C seine größte Dichte erreicht, eigentlich zum Trinken ungeeignet. Der angebotene „warme“ Tee war auch schon kalt. Leider musste Olivier auf dem zweiten Teilstück bei ca. Kilometer 18 wegen einer Zerrung das Rennen aufgeben. Schade für die gesamten Vorbereitungen. Nach dem Zieleinlauf ging es flugs in die trockene Halle. Nach ein paar Dehnübungen, kurz die nasse gegen trockene Wäsche tauschen und die Kuchentheke oder den Bratwurststand heimsuchen.

Die Ergebnisse der BELC 89 Teilnehmer
Name Laufzeit AK-Platz HM-Zwischenzeit
Sonntag, 02. April 2023
Elke 2:25:06 h AK Platz 2 ca. 2:02 bis 2:03 h
Mark 1:53:29 h AK M55, Platz 2 von 33 ca. 1:36 bis 1:37 h
Wolfgang 2:05:45 h AK M55, Platz 9 ca. 1:46 h
Alfred 2:17:06 h AK M70, Platz 3 ca. 1:56 h
Roberto 2:26:48 h   ca. 2:04 bis 2:05 h

 

Mit diesen Ergebnissen kann der Verein stolz auf alle Beteiligten sein. Es war nicht nur das Laufen, sondern auch das Miteinander, angefangen von der gemeinschaftlichen Anreise über das anschließende Zusammensein bei herzhafter Wurst mit viel Ketchup und Kuchen, sowie eine entspannte und spannende Heimreise. Das macht den Zusammenhalt in unserem Verein aus. Und es gibt Futter für einen halbwegs gelungenen Bericht.

Strahlt Wolfgang so vor oder nach seinem Lauf?

Strahlt Wolfgang so vor oder nach seinem Lauf?

Eigentlich war der Wasserlauf in Seligenstadt immer dafür bekannt, dass er bei meist milder Frühjahrssonne die Läuferschar zum Frühlingsauftakt an die hessisch-bayerischen Landesgrenze lockte. Es war leider heute auf Grund der hohen Luftfeuchtigkeit etwas anders. In Zukunft wird hoffentlich das mittlerweile recht selten gewordene Angebot eines 25-km-Laufs wieder mehr als die heute erschienenen 153 Finisher ins beschauliche Seligenstadt locken. Durch eine Neuaufstellung der TG Seligenstadt kann eine reibungslose Abwicklung auch in den kommenden Jahren gewährleistet werden. Und somit endete an ersten Sonntag im April die 41. Ausgabe eines Klassikers, der seit 1979 mit Ausnahme der letzten drei Jahre durchgeführt wurde, mit zufriedenen Gesichtern auch des Veranstalters.

Zum lustigen Teil des Berichts:

Flugs verließen wir drei (E&R&A) die Sporthalle und eilten etwas frierend zum geparkten Auto. Die Heimfahrt verlief ruhig, schön plaudernd, untermalt von beruhigender Musik, ganz den Erschöpfungsgraden der tapferen und ausgepowerten Elke, Roberto und Alfred entsprechend. Auf der Friedberger Landstraße vor der Warte dann wie aus dem Nichts, erkannte Elke zuerst die Polizeikontrolle. Getrunken hatten wir nichts, aber bei einer Restenergiekontrolle hätte es Probleme gegeben. Einem strengen Blick ausgesetzt, öffnete Alfred das Fahrerfenster. Irgendwie muss doch dann Elke mit einem bezaubernden Lächeln den jungen Polizisten sehr freundlich und friedlich gestimmt haben. Wir durften dann aufatmend und Elke dankend unsere Heimreise fortsetzen.

Nach dem Aussteigen auf dem Parkplatz standen wir doch etwas geschafft mit wackeligen O-Beinen auf der Straße. Vorbeigehende fragten sich wohl, ob wir direkt vom Bullriding gekommen waren.