Halbmarathon in Riyadh

Man(n) kam leicht frierend nach Hause, sehnte sich bei diesem nasskalten Wetter nach einem heißen Tee, als unverhofft auf dem Handy eine Nachricht aus dem entfernten und deutlich wärmeren Oman sichtbar wurde. Unser treuer Weltenbummler David Drew schickte mir seinen auf dem Flug von Riyadh (Saudi Arabien) nach Oman abgefassten tollen Bericht zu. Er nahm am Freitag dem 13. Dezember am Riyadh-Halbmarathon teil.

Saudi Arabien ist ein Land, welches weniger durch den Wintersport auffällt, sondern ab und zu durch die Ausrichtung der Asienspiele oder durch Fussball, nachlesbar in den internationalen Schlagzeilen. Aber immerhin ist das Land fast genau 6x so groß wie unser Ländchen.

David unterwegs

David hat den Verein mit vielen Laufberichten schon in der Vergangenheit sehr erfreut. Somit lassen wir ihn nun berichten: “Hallo BELC, bin gerade in Oman aus dem Flugzeug gestiegen. Der Flug von Riyadh hierher ist ja nicht so weit. Und wie versprochen, im Anhang neben dem Laufbericht auch zwei Fotos als Betätigungsnachweis.

Viel Sand und Straße – wenig Läufer

Die Laufveranstaltung in Riyadh am 13. Dezember bestand aus einem 4-km-Fun-Run, einem 8-km-Amateurlauf und einem Halbmarathon für Geübte. Ich nahm natürlich am Lauf über die 21,1 km teil. Da Riyadh nördlich des Äquators liegt, herrscht wie bei uns Winter. Toller Winter, 25°C im Schatten, für die Saudis nicht gerade warm. Die Hauptstadt liegt 700 Meter hoch, die Luft war somit dünner im Vergleich zum Enkheimer Wald. Start sollte um 7 Uhr in der Früh (wegen der Wärme) vor der King Saud University stattfinden. Aber Saudi Arabien ist nicht Deutschland. Die ungefähr 150 Teilnehmer – für einen Halben eine kleine Gruppe – hatten gechilled und verhielten sich bei dem vom Ausrichter viel später erfolgten Start sehr ruhig.

David nach seinem Lauf in Riyadh

Wir liefen auf einer Straße, die aber manchmal als solche nicht zu sehen war. Sand, davon gibt es auf der Arabischen Halbinsel sehr viel, bedeckte durch den Wind oft die Fahrbahn. Wir waren nun einmal beim Lauf fast eine Stunde außerhalb der Stadt in der Wüste. Beim Laufen fiel mir oft der Refrain des Liedes von Dido ein „I´ve still got sand in my shoes and I can´t shake …. Dachte mir auch, dass die Strecke recht eben sei. Nein, es war für mich relativ hart. Ich glaubte an keine Hügel, aber mich erwarteten viele lange Anstiege. Ich empfand es nicht so sehr heiß. Aber die Luft war unglaublich trocken. Unterwegs trank ich ungefähr 1,5 Liter Wasser. Es machte trotzdem sehr viel Spaß. Ich lächelte sehr viel und musste darum wegen des Windes viel Sand essen. Hat das geknirscht! Alles hat ein Ende, auch dieser Lauf. Zwei Stunden und neun Minuten lang konnte ich mich am Rennen ergötzen. Trotzdem freue ich mich jetzt auf den nächsten Vereinslauf. Bei tollem kalten Wetter, vielleicht auch richtig matschigem Untergrund im flachen Riedwald.”

Übersetzt aus den Englischen und Deutschen von A.K.T.-14.12.2019