Rennsteiglauf, 47. Auflage

Der Rennsteig ist ein etwa 170 km langer Kammweg sowie ein historischer Grenzweg im Thüringer und Frankenwald. Außerdem ist er der älteste und meistbegangene Weitwanderweg Deutschlands. Er beginnt in Hörschel am Ufer der Werra und endet in Blankenstein. Auf diesen Kammweg zieht es inzwischen auch jedes Jahr viele Laufenthusiasten: zum Rennsteiglauf. Der erste offizielle Lauf fand am 12. Mai 1973 als I. 100-km-GutsMuths-Gedenklauf statt – mit vier Teilnehmern. Manfred Weser schickte einen sehr lesenswerten Bericht von seiner erstmaligen Teilnahme am Rennsteiglauf. Am 18 Mai trat er über die Halbmarathonstrecke an.

(von Manfred und Alfred)

Manfred berichtete: “Die Halbmarathonstrecke beim Rennsteiglauf wollte ich schon seit längerer Zeit einmal laufen, zumal ich sonst auf einen Teil dieser Strecken im Winter auf Langlaufski unterwegs bin. So dachte ich mir, zum 60. Geburtstag kann man sich die Teilnahme bei der 47. Auflage des Laufes einmal leisten. Bei den Vorbereitungen dazu im Frühjahr konnte ich sogar einigermaßen regelmäßig laufen und baute auch die Steigungen am Berger Hang mit ein.

Viel los auf dem Rennsteig

Dass meine Anmeldung recht spät bei den Organisatoren erfolgte, war wahrscheinlich der Grund, dass ich in den 8. und letzten Startblock verbannt wurde. Dies war aber nicht schlimm, da die Organisatoren mit ihrer Erfahrung den Ablauf bestens im Griff hatten. Von Anreise, Startnummernausgabe, Kloßparty am Freitag über Zugang zum Start am Samstag, Streckenversorgung und Rücktransport, bis zur Rennsteiglauf-Party am Abend, war für die 18.503 gemeldeten Teilnehmer aller Ausschreibungen alles bestens organisiert.

Zum Halbmarathon wurden 8.091 Teilnehmer durch den Thüringer Ministerpräsidenten auf die Strecke geschickt. Auf Grund der hohen Teilnehmerzahl wurde in Blöcken gestartet. Deren Einteilung erfolgte durch den Veranstalter und war farblich auf der Startnummer sichtbar.

Das Ziel ist nicht mehr fern

Vom Start in Oberhof auf Höhe der Rennrodelbahn in Richtung Grenzadler und von dort bis Stein 16 verlief die Strecke gleich bergauf, dann bis zum Rondell bei Kilometer 4,2 wieder leicht abschüssig. Danach blieb es bis zum Großen Beerberg bei Kilometer 8,9 an der höchsten Stelle der Strecke meist ansteigend. Mein Training am Berger Hang zahlte sich hier aus und ich konnte in meinem Tempo gut die Steigungen bewältigen. Oben angelangt, nahm ich mir Zeit, die herrliche Aussichten ins Tal zu genießen. Ich trat ja nicht an, um Bestzeit zu laufen. Es war eine sportliche Herausforderung, ohne aber den Genuss dabei zur Seite zu schieben. Die weitere Strecke über Schmücke und Kreuzwege war auch gut gesäumt von Besuchern und Helfern, die die Läufer anfeuerten und versorgten.

Manfred hat sich Medaille und Erfrischung verdient

Im Ziel auf dem Sportplatz in Schmiedefeld war wiederum tolle Stimmung beim Empfang aller Läufer mit anschließender ausgezeichneter Versorgung. Mein Ziel war es von Anfang an, diesen Lauf ins Ziel zu bringen und die oft beschriebene gute Stimmung bei diesem Event zu erleben. Dies ist mir mit einer Laufzeit von 2:25 Stunden und Gesamtplatz 3.375 sowie Platz 213 in der Altersklasse M60 gut gelungen. Die von mir befragten anderen Läuferinnen und Läufer bestätigten meine sehr positiven Eindrücke dieses Laufes. Daher habe ich mich für den 48. Lauf am 16.05.2020 gleich wieder angemeldet. Warum nicht, dann bin ich ein Jahr älter und somit auch ein Jahr erfahrener.