
31. Offenbacher Mainuferlauf
13. Oktober 2024
Regen an diesem Sonntag morgen? Nein, ausnahmsweise nicht. Etwas frisch, kalter Wind von Westen, kein Problem, die richtige Herbstlaufkleidung war angesagt. Der Offenbacher Mainuferlauf, der vorletzte Lauf des Main-Lauf-Cups 2024, ist immer etwas besonderes. Viele sehen die Strecke, besonders die des Halbmarathons, als eine der schönsten Strecken dieser Cupwertung. Die Bäume zeigen immer um diese Jahreszeit ihr buntes Laub, eigentlich eine Einladung zum Spaziergang. Laufen statt spazierengehen wollten aber an diesem Morgen Christina, Oliver, Roberto, Michael und Alfred. Dabei betrachteten Christina und Oliver ihre Teilnahme am Halbmarathon als letzten Test für den am 27. Oktober stattfindenden Frankfurt Marathon.
Streckenverlauf der 10 km
Start an der Mainstraße, Ecke A.-Zitscher-Straße. Nach einem knappen Kilometer abbiegen auf den Mainweg, hoch auf den Damm bei Bürgel bis nach Rumpenheim, dort dann der Wendepunkt. Bei Kilometer 5,5 folgten die restlichen Kilometer direkt am Main zurück zum Ziel am Mainufer, gelegen gegenüber dem Start.
Die Ergebnisse über 10 km
- Michael Christ: 51:10 min, AK M50
- Roberto Sborzacchi: 51:13 min, AK M60
- Alfred Traue: 51:15 min, AK M75, Platz 1 von 4. Bei allen 9 Starts des Main-Lauf-Cups die AK M75 gewonnen
Michael, Roberto und Alfred liefen zusammen die ganze Strecke. In der Führungsarbeit des Trios übernahmen jeweils Roberto und Alfred die Initiative. Michael blieb in Wartestellung. Ab Kilometer 6 wurde die Schlagzahl erhöht (bis km 7 – 5:08 min/km; km 8 – 5:06; km 9 – 5:03; bis zum Ziel – 4:50 min/km), Michael blieb immer dran. Die letzten 1.000 Meter war für das Trio dann der absolut schnellste Kilometer. Im Zielspurt konnte Alfred mit dem „Jungvolk“ nicht ganz mithalten, dabei sah er etwas „alt“ aus. Aufgereiht wie eine Perlenschnur flogen die drei über die Ziellinie. Der warme Tee anschließend weckte wieder alle Lebensgeister. Was vom Trio niemand ahnte, aber doch in Erfahrung gebracht wurde, war die Tatsache, dass die BELC-Observierung gut funktionierte. Nach dem Start verfolgten uns über 1 km Ute und Wolfgang, unsere Anfangsgeschwindigkeit und Laufstil fachmännisch begutachtend. Sehr zufrieden mit uns folgten sie nicht mehr auf den Damm, sondern benutzten die HM-Strecke für einen sehr langen Lauf.
Michael: Ja, das war ein schöner Lauf. Und auch schön, dass wir zusammengeblieben sind bzw. zusammenbleiben konnten. 🙂 Recht frisch und früh war die Anreise aus Seckbach mit dem Rad. So richtig hell war es beim Aufstehen noch nicht. Der Lauf fand in einer recht grünen Landschaft um und am Main statt. Eine schöne Strecke, man konnte gut und frei laufen. Alfred und Roberto waren an diesem Tag die perfekten Pacemaker für mich. Dadurch konnte ich meine bisherige 10-km-Bestzeit von ca. 52:30 min pulverisieren, und mit einer neuen PB-Zeit Offenbach verlassen. Freude pur!
Alfred: Mein Anliegen war, es kilometermäßig nicht bei 10 zu belassen. Hängte noch 10 km dran, eilte zur Siegerehrung. Schnell noch ein Stück Käsekuchen und Kaffee und an Ehrung teilgenommen. Dann noch weitergelaufen, bis Käsekuchen und Kaffee nicht mehr wollten.
Nach einem kurzen Aufenthalt an der Zieltheke fuhr Michael mit dem Fahrrad nach Hause. Roberto lief entspannt noch nach Bischofsheim. Alfred ließ sich von seinem Auto heimfahren.
Streckenverlauf der 21 km
Wie die 10-km-Strecke, jedoch nicht auf den Damm, sondern bis nach Dietesheim nur am Main entlang. Dort Wendepunkt und die gleiche Strecke zurück bis zum Ziel Mainufer.
Die Ergebnisse über die Halbmarathonstrecke
- Christina Vennemann: 2:21:29 h
- Oliver Scheunig: 1:32:28 h, AK M40, Platz 19 von 73
Völlig entspannt nahen Christina und Oliver den Halbmarathon in Angriff. Oliver stellte sich in das Mittelteil des Starterfeldes, nach dem Startschuss uns fröhlich winkend von dannen laufend. Christina sahen wir vor dem Start sich warmlaufend.
Oliver: Nach dem Berlin-Marathon, wollte ich noch mal einen Trainingslauf absolvieren, um zu sehen wie fit ich noch bin. Das Wetter hat ja gut gepasst, und die ersten Kilometer liefen relativ gut, ein wenig zu schnell angegangen, aber es lief erst einmal, aber auf dem Weg zurück, gab es doch ein wenig Gegenwind, und hinten raus habe ich dann natürlich gemerkt, dass es zäh wurde, und mir ein paar Körner gefehlt haben. Mit meiner Zeit beim HM bin ich trotzdem zufrieden. Mal sehen wie es dann beim Marathon-Frankfurt läuft, ich lass mich da mal überraschen.
Christina: Ein schöner Lauf den Main entlang, wo die Blätter sich schon bunt gefärbt haben – ich mag ihn, den Mainuferlauf. So war ich auch dieses Jahr wieder am Start mit der „kleinen“ Herausforderung, dass ich laut Trainingsplan einen 30-km-Lauf machen sollte als Vorbereitung für den Frankfurt-Marathon. Aber kein Problem, flugs auf Komoot ausgerechnet, dass mir der Rückweg vom Ziel über die Carl-Ulrich-Brücke am nördlichen Mainufer bis Enkheim genau die fehlenden Kilometer bringen würde. Daher auch der Plan, in ruhigem Tempo um die 6:45 min/km zu laufen. Da ich noch nie 30 km gelaufen bin, vermutete ich vorher, es könne auch irgendwann etwas eintönig und langweilig werden. Nicht so bei diesem Mainuferlauf!
Zufällig geriet ich in eine kleine Gruppe von zwei Frauen und zwei Männern, alle deutlich jünger als ich und aus Seckbach kommend (stand zumindest auf den Trikots). Diese Truppe trug einen mobilen Lautsprecher mit sich und beschallte fröhlich alle Mitläufer. (Ich habe schon Stress, wenn ich eine kleine Wasserflasche mitnehmen soll und die hatten einen mindestens bierflaschengroßen Lautsprecher dabei.) Aber egal, ich musste ja nichts tragen, sondern nur zuhören. Ich laufe nie mit Musik, insofern war es mein erster Lauf mit musikalischer Untermalung. Und ich muss sagen, das hat richtig Spass gemacht, da die Musik den Takt vorgab und ich so schön regelmässig laufen konnte. Es fing an mit neuer deutscher Welle (gute Taktfrequenz), änderte dann zu Dance Floor (manchmal etwas schwierig vom Takt) und am Ende gabe es französische Chansons. Wir sangen dann beim Laufen vergnügt „Aux Champs-Elysées“ zusammen (passt so richtig zu Offenbach 😉) und da dachte ich mir, wenn ich noch genug Puste zum Singen habe, dann schaffe ich auch locker die Zugabe von 9 km nach Hause. Am offiziellen Ziel kurz getrunken und gegessen und dann ging es auf den Heimweg. Als ich in meinem definierten Ziel angekommen war, dem BELC-Treffpunkt im Ried, kam mir analog zu Edith Piaf in den Sinn „Non, je ne regrette rien“, es hat Spaß gemacht!
Anmerkung der Redaktion: Das war wohl ein Spaßlauf. Gab es etwas zu trinken unterwegs? Genau dies erlebte ich beim Canyon Run HM am 1. September. Hast aber ALLES richtig gemacht.
So endete ein leicht anstrengender, aber doch auch spaßiger 10- bzw. 21-Kilometer-Lauf.