45. Internationaler Hugenottenlauf in Neu-Isenburg
18.09.2022
Bericht von Claudia und Alfred
Die Hugenottenstadt Neu-Isenburg ist eine Mittelstadt im Landkreis Offenbach. Gegründet wurde sie als Zufluchtsort von Hugenotten, was dem alljährlich seit 1977 am 3. Sonntag des Monats September stattfindenden Laufevents seinen Namen gab.
Angeboten wurden Jugend- und Schülerläufe sowie Walking und die Distanzen von 5, 10 und 21,1 Kilometer. Der Start der 10 und 21,1 km-Läufe erfolgt vor dem Haupteingang Sportpark über Neu-Isenburger Straßen, danach geht es in den Wald. Die Strecke ist durch DLV genau vermessen, gut beschildert und leicht wellig, teilweise jedoch nach Regenfällen nicht ganz einfach zu laufen. Das Ziel befand sich in der Sportarena an der Alicestrasse.
Nach anfänglicher BELC-Anmeldezurückhaltung vertraten dann doch 7 glorreiche Athletinnen und Athleten den Verein. Cornelia Schwarz lief die 5 Kilometer. Ingo und Julia Harre mit Alfred Traue die 10 Kilometer, Claudia Schwarz, Corina Lucke (vertrat gemäß Anmeldedaten den BELC-89-Nebenzweig BELC98 für jüngere Athletinnen) und Wolfgang Lux stellten sich der Halbmarathondistanz. Treffpunkt war in der Sporthalle …, alle warteten auf Alfred. Über App erfolgte Hilferuf, doch unter dem Motto “Spät kommt Ihr – doch Ihr kommt” (Schiller/Wallenstein) traf er dann doch ein, sich sofort einreihend in die Mitte der Vereinsmitglieder für das obligatorische Gruppenfoto.
Es war schon recht frisch, beim Start des HM um 9:00 Uhr betrug die Temperatur lediglich 12 °C. Der angesagte Regen beschränkte sich zum Glück auf ungefähr 10 Minuten.
Zu den Ergebnissen und Gefühlswallungen:
1.) 5 Kilometer
Für Cornelia Schwarz als Training für den Staffelmarathon gedacht, lief 39:02 Minuten.
2.) 10 Kilometer
Ingo und Julia Harre (noch schnell nachgemeldet) benötigten 58:11 Minuten (Ingo) und 58:48 Minuten (Julia). Gemäß ihren Aussagen sah die Welt nach dem Zieleinlauf wieder ganz anders aus. Beim Lauf „warum tue ich mir dies an“ und danach „war doch gar nicht so übel“ war meinungsmäßig eine 180°-Wende. So geht es anderen aber auch.
Alfred Traue (notgedrungen am Samstag von 21 auf 10 km umgemeldet) lief 51:11 Minuten, Platz 2 von 6 in der AK M70, im Gesamtfeld Platz 115 von 304. Sieht nun für die M70-Gesamtwertung im Main-Lauf-Cub sehr gut aus.
3.) 21 Kilometer
Claudia Schwarz schickte uns einen überaus lesenswerten und nachfolgend aufgeführten Bericht:
„Wer für den Frankfurt-Marathon trainiert, testet hier seine Form. Auch vom Belc sammelte sich wieder ein Grüppchen. Ich selbst hatte ihn gar nicht eingeplant, erst in der Woche zuvor aus den USA zurückgekehrt fehlten mir vor allem lange Läufe. Das Wochenende war ein 3-Stunden-Lauf nötig. Irgendwie hat Wolfgang mich dann doch animiert. Cornelia konnte ich auch motivieren, die 5 km zu laufen. Die Wettervorhersage klang nach dem sonnigen und trockenen Sommer eher ungemütlich, also lieber längere Klamotten anziehen. Ich musste ja nach dem Lauf noch 10 km dranhängen.
Die Nachmeldung lief reibungslos. Es gab sogar einen Superservice: was in einen DIN-A4-Umschlag passte, durfte man als Wertsachen abgeben. Durch Startnummer und gelbes Bändchen war alles eindeutig. Zum Glück war die Helferin bei der Annahme sehr großzügig, klebte den Umschlag auch noch separat zu, weil mein gefalteter Wasserrucksack auch ohne Wasser eigentlich zu groß war.
So ging es erleichtert an den Start mit Corina und Wolfgang. Corina nahm sich nach ihrer Erkrankung eine Zielzeit von etwa zwei Stunden vor. Wolfgang war super fit. So ließ ich ihn nach 2 km lieber ziehen. Ankommen war mir wichtiger als die Zeit. Insgesamt lief es doch deutlich besser, als ich erwartet hatte. Meine Kilometerzeiten lagen nur durch Trinkpausen über 5:10. Die Wasserstände alle 4 km passten auch sehr gut. Die Frau, die den Müllsack an einer Verpflegungsstelle hielt, hatte sich geistesgegenwärtig ein Regencape übergezogen – obwohl von oben erfreulicherweise gar nicht so viel Regen kam. Aber kaum ein Läufer konnte seinen Becher wirklich ganz leeren, so dass das Wegwerfen dann zur nassen Angelegenheit wurde. Bei Kilometer 17 lief ich dann auf Wolfgang auf, kein gutes Zeichen. Ich blieb trotzdem motiviert und konnte meine letzten Kilometer sogar unter einem 5er Schnitt beenden. Die Uhr zeigte noch keine 1h46 an, als ich unter ihr durchlief: Endzeit 1:45:53 Stunden. Das reichte am Ende sogar für den dritten Platz in meiner Altersklasse. Im Anschluss hieß es, die geplanten 30 km vervollständigen, und so startete ich mit meinem Wasserrucksack Richtung Frankfurt. Diese abschließenden 10 km waren dann sehr viel langsamer, Cornelia sammelte mich dann am Ostpark ein.“
Corina Lucke nahm sich im Vorfeld eine Zeit von 1:58 bis 1:59 Stunden vor. Ihr gutes Zeitgefühl führte sie zur Endzeit von 1:57:57 Stunden. Gute Voraussetzungen für einen erfolgreichen Marathon Ende Oktober.
Wolfgang Lux, der unverwüstliche Läufer, meisterte innerhalb kurzer Zeit nach Florstadt seinen nächsten Halben. Claudia immer in Sichtweite habend, zog es ihn zu einer Zeit von 1:48:14 Stunden.
Dem Veranstalter ein Lob für die Organisation! Ein Sportplatz mit einem überraschend grünen Rasen. Für BELC 89 ein gelungener Auftritt. Ähnlich könnte und sollte es beim Offenbacher Mainuferlauf mit seiner schnellen Strecke wieder werden.
Noch ein paar Worte zu den Teilnehmerzahlen. Wie die diesjährige Tendenz zeigt, sind teilweise Einbußen von über 50% gegenüber der Vorcorona-Zeit zu verzeichnen. Starteten früher allein über die HM-Strecke weit über 1000 Teilnehmer*innen, so betrug diesmal das Gesamtstarterfeld über alle Distanzen lediglich 922 Personen.