WIZZ AIR Rome Half Marathon
19. Oktober 2025
Inspiriert durch die Erzählungen von Roberto über seine Teilnahme am Rom Marathon im Frühjahr 2025 kam Alfred der Gedanke, dort auch einmal an einem Lauf teilzunehmen. Im August erfolgte seine Anmeldung zum Wizz Air Rom Halbmarathon. Wizz Air ist mit die beste Billig-Airline von Europa mit Sitz in Ungarn.
Alleine das Aussprechen oder das Hören des Namens ROM übt doch eine gewisse Faszination aus. Jemand, der eine Affinität für Geschichte hat, denkt automatisch an seine Schulzeit zurück. Gelehrt wurde das Gründungsjahr mit dem Spruch „753, Rom kroch aus dem Ei“, also 753 vor Chr. Dies ist nur eine Sage, denn erste Siedlungsspuren gab es schon im 10. Jahrhundert vor Chr. auf zwei der sieben Hügel Roms (Palatin und Esquilin). Also, auch Romullus und Remus sind Sagengestalten. Erst die Etrusker bildeten aus den Siedlungen eine befestigte Stadt. Noch heute existiert deren „Cloaca Maxima“, ein Kanal-/ Entwässerungssystem.
Nun zum Reiseverlauf und zum Halbmarathon. Die Anreise erfolgte am Freitag, das Abholen der Startunterlagen am frühen Samstagmorgen mit anschließendem kleinen Stadtbummel. Das Sonntagswetter versprach Sonnenschein bis max. 22 °C. Um 7:50 Uhr ging es zu Fuß zur U-Bahn-Stadion Termini. Von dort lediglich vier Stationen bis zur Via Circo Massimo, wo um 8:30 Uhr blockweise der Start der fast 19.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer erfolgte. Alfred hatte eine grüne Startnummer, welche ihn berechtigte, am Ende des ersten Blockes loslaufen zu können.
Es lag ein friedliche Morgenstimmung im Bereich des Zirkus Maximus, kein Verkehr, nur babylonisches Sprachengewirr der teilnehmenden Nationen hörbar.
Alfred hatte sich im Vorfeld mit der Streckenbeschreibung beschäftigt. Dies bewog ihn, die ersten 5 km etwas lockerer, also unter 6 min/km anzugehen. Denn ab Kilometer 7 folgte gemäß Ausschreibung „the toughest climb, the hardest section of the race“, eine 1,2 km lange Steigung, entlang den Aurelianischen Mauern Richtung Caracalla Bädern. Aber auch dieser Rennabschnitt wurde problemlos bewältigt. Es war kein einfacher Lauf, immer wieder leicht bergauf und dann bergab. Unangenehm waren die eingestreuten Passagen über Kopfsteinpflaster. Hier nahm Alfred einiges an Geschwindigkeit raus. Ihn interessierte nicht die Endzeit. Er lief hier in Rom, um die 21 km zu genießen. Es war eben eine „rennende“ Führung zu den Sehenswürdigkeiten dieser Weltstadt.
Dann nahte das Ziel. Die letzten paar 100 Meter führten durch einen oben offenen Straßentunnel, direkt auf das Kolosseum zu. Handy auspacken, Video einschalten und Zieldurchlauf filmen. Na ja, es war doch eine sehr wacklige Angelegenheit, eines Filmemachers etwas unwürdig. Egal, geschafft, die Spitzenkulisse genießend. Alle Angekommenen wurden zügig zu den rund um das Kolosseum aufgebauten Verpflegungsstationen geleitet. Beim Treffpunkt wartete meine Frau mit trockener Kleidung.
Als Laufzeit zeigte meine Uhr 2:07:36 h für 21,44 km. Eine Durchschnittsgeschwindigkeit von 6:02 min/km, genau so schnell/langsam, wie ich es mir vor dem Lauf vorstellte. In der Ergebnisliste ist Alfred zwar enthalten, doch lediglich die italienischen Staatsbürger sind mit Platzierung und Altersklassenwertung aufgeführt. Bei allen anderen steht unter Kategorie „Foreign“. Von den ca. 18.500 im Ziel angekommenen belegte er ca. Platz 11.500. Bei der AK-M75-Wertung sind nur 10 Italiener aufgeführt. Alle blieben teilweise deutlich hinter Alfreds Laufzeit zurück. Was die Angaben über die bewältigenden Höhenmeter betrifft, gibt es keine übereinstimmende Aussagen. Es dürften so zwischen 140 und 160 Hm sein.
Es war eine schöne Kombination, Laufen und an den anderen Tagen Sightseeing. Aber jeder Ort war einfach zu überlaufen. Oktober ist Hauptreisezeit für Rom. Außerdem ist 2025 wieder ein Heiliges Jahr, alle 25 Jahre, beginnend mit der Öffnung der Heiligen Pforte an Heilig Abend des Jahres zuvor. Ob ich nun auch heilig bin?








