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42. Mainova Frankfurt Marathon

26.10.2025

Der Bergen-Enkheimer Laufclub und der Marathon in Frankfurt greifen ineinander wie zwei Zahnräder mit gleichem Modul. BELC89 beteiligt sich schon seit Gründung des Vereins im Jahr 1989 mit einem Laufkontingent an den 42,195 Frankfurter Laufkilometern. Ein Frankfurt Marathon ohne Vereinsbeteiligung ist einfach undenkbar.

Das Belc-Team vom Marathon 1989

Das Belc-Team vom Marathon 1989

Es existiert davon in den historischen Vereinsunterlagen ein Foto aus dem Jahr 1989.

Kommen wir zur Gegenwart. Am 26. Oktober 2025 fand die 42. Ausgabe des Frankfurt Marathons statt. Schon im Vorfeld deutete sich an, das der bisherige Rekord der Voranmeldungen gebrochen werden würde. So kam es auch. Wo in den Jahren zuvor viele noch die Marathonmesse als Nachmeldeort benutzten, hieß es diesmal „AUSGEBUCHT“, 17.000 Anmeldungen lagen für den Marathon zu diesem Zeitpunkt vor. Auch die Interesse am Staffelmarathon war sehr groß. Trotz des gepfefferten Preises von 250 € gab es Anmeldungen für 6.844 Teilnehmerinnen und Teilnehmer (über 1.700 Staffeln) Auch hohe Teilnehmerzahlen meldeten der Brezel- und Struwwelpeterlauf sowie der Minimarathon.

 
Mit der U-Bahn zum Start

Mit der U-Bahn zum Start

Die Belc-Marathonis vor dem Start

Die Belc-Marathonis vor dem Start

Der Termin ist immer am letzten Sonntag im Oktober. Frankfurt geht dabei ein höheres Wetterrisiko ein, gibt aber der Vorbereitung mehr Zeit. Das Wetter am Marathonwochenende spielte nicht so sehr mit. Es war zwar trocken, doch die Regenfälle im Vorfeld ließen nur geringe Temperaturen zu. Außerdem wehte ein nasskalter böiger Wind, den viele als sehr unangenehm empfanden.

Noch knappe 2 km für Olivier

Noch knappe 2 km für Olivier

Christina, angefeuert von Corina

Christina, angefeuert von Corina

Wer waren den die hartgesottenen Vereinsmitglieder, die sich den Unwillen des Wetters und der 42 km stellten? Es hatten sich die üblichen Verdächtigen wie Christina Vennemann, Olivier Lautenschläger, Oliver Scheunig und Roberto Sborzacchi angemeldet. Eine Marathonstaffel bildeten Julia und Ingo Harre, Sabine Eckelt und Alfred Traue.

Hier die Ergebnisse

Marathon

  • Christina: 4:34:22 h, W50: Platz 162 von 246, Gesamt: Platz 1.998 von 2.826 W
  • Oliver: 3:08:04 h, M40: Platz 290 von 1288, Gesamt: Platz 1.838 von 9.498 M
  • Olivier: 3:43:35 h, M45: Platz 522 von 1080, Gesamt: Platz 4.596 von 9.498 M
  • Roberto: 4:16:18 h, M60: Platz 177 von 330, Gesamt: Platz 7.267 von 9.498 M

Staffelmarathon als Mixstaffel

  • Julia, Sabine, Ingo und Alfred: 4:07:08 h, Platz 623 von 1.160 Staffeln

Wie erleichtert waren Christina, Oliver, Olivier, Roberto und Schlussläuferin Sabine bei der Überreichung der begehrten Medaille, umgehängt vom Vereinsmitglied Hanna. Anschließend waren alle Qualen vergessen, die Freude überwog. Man hatte dann noch die Kraft, sich räuberisch an den Verpflegungstischen auszutoben.

Nun zu den Stimmen unserer Teilnehmer, geschrieben ein paar Tage später, nachdem die Kraft zurückgekehrt war.

Marathon

Roberto, Startnr. 5224

Mit Elan auf der Strecke

Mit Elan auf der Strecke

Roberto in der Festhalle

Roberto in der Festhalle

Früh am Sonntag klingelte der Wecker um 6 Uhr. Am Abend zuvor ging ich früh zu Bett und war somit ausgeruht. Durch die Zeitumstellung konnte ich eine Stunde länger schlafen. Mein erster Blick zum Fenster, und siehe da, es gab blauer Himmel und ein paar Sonnenstrahlen. Der zweite Blick fiel auf das Thermometer: 7 °C, doch etwas frisch. Dann eine Kleinigkeit gegessen, ein paar Dinge erledigt und ab zur U-Bahn nach Enkheim. Wir wollten gemeinsam mit den anderen Marathonis zum Messegelände fahren. Dort angekommen, gleich umgezogen und für das Rennen fertig gemacht. Bei so vielen Menschen hatte sich unsere Gruppe schnell aufgelöst. Zum Schutz vor dem kalten Wind schnell eine Plastiktüte übergestülpt, denn es war halt verdammt frisch im Startblock. Um 10:20 Uhr konnten wir im Block 5 „Rosbacher“ endlich loslaufen. Ich war voll motiviert, und die 4-h-Grenze sollte fallen. Nach kurzer Zeit wurde mir bei meinem Tempo dann auch warm. Unangenehm waren die kalten Böen. Meine Geschwindigkeit war gut, vielleicht ein klein wenig zu schnell. Bis Kilometer 30 lag ich im Zeitrahmen. Dann gehorchten die Beine nicht mehr. Sie hatten mich doch beim Training nie im Stich gelassen, aber heute waren sie bockig. Ich musste einige Gehpassagen einlegen. Es war trotz der Kälte viel los an der Strecke. Besonders hat mich gefreut, einige BELC-Fans anfeuernd an der Strecke zu sehen. Das hat geholfen, aber nur kurzzeitig. Aber ich war dann doch froh und glücklich, als ich in der Festhalle ankam.

Mein Vorhaben die 4 h zu knacken hat diesmal nicht geklappt. Ich bin noch jung, es war nicht mein letzter Marathon. Wenn die Gesundheit und die Beine es erlauben, werden noch Marathons folgen. Der Frankfurt Marathon 2025 war trotzdem auch diesmal eine schöne Erfahrung. Meine Devise lautet: Nach dem Marathon ist vor dem Marathon.

Oliver, Startnr. 3391

Oliver freut sich über eine prima Zeit

Oliver freut sich über eine prima Zeit

Dieses Jahr fand ich den Marathon richtig gut, obwohl ich da schon meine Bedenken aufgrund der 17.000 Anmeldungen hatte, es könnte die Strecke etwas voller werden. Aber das Gegenteil war der Fall, es lief richtig gut, und auch das Wetter hat gepasst, ein bisschen zu viel Wind, aber man konnte sich ja hinter dem einen oder anderen breiten Rücken verstecken. Der Start verlief problemlos. Es hat ein wenig gedauert, bis man seinen Rhythmus gefunden hatte, aber so ab Kilometer 15/16, hatten sich die ersten Lücken aufgetan, und so konnte man sich langsam vorarbeiten, ohne sich festzulaufen.

Im Großen und Ganzen hatte ich das Gefühl, dass sich die meisten Läuferinnen und Läufer richtig eingeordnet hatten, ohne dass man aufgehalten worden ist. Die Stimmung war auch von Anfang bis Ende prima. Vor allem das Einlaufen in die Festhalle ist einfach super. Nur die Marathonmall ließ diesmal zu wünschen übrig. 🙁

Mit meiner Zeit bin ich ganz zufrieden, hätte nicht gedacht, so gut zu sein. Ich hoffe, dass ich bei der 10ten Teilnahme im nächstes Jahr noch eins daraufsetzen kann.

Mixstaffel

Unser Staffel-Team

Unser Staffel-Team

Was waren die Gründe für die Bildung einer Staffel mit Vereinsmitgliedern? In den letzten beiden Jahren startete Alfred auf Einladung von motion events beim Marathon als Mitglied des Skylinerunner Teams. Die diesjährige Einladung musste er auf Grund von Überbelastungen ausschlagen. Er empfand es als unkorrekt, sich nur auf die Kleidungs- und Sachspenden zu konzentrieren, um dann kurz vor dem Lauf abzusagen. Als Dank für seine Aufrichtigkeit erhielt er von motion events einen Staffel-Freistart.

Alfred, Startnr. 50607A

Nach der etwas schmerzlichen Absage bezüglich der Marathonteilnahme nahm er sich vor, als Staffel-Startläufer Julia bis Niederrad und dann Ingo bis Nied zu begleiten. Nach dem Halbmarathon in Rom am 19.10.2025 wusste er, dass dieses Vorhaben nicht umgesetzt werden kann. Der Akku war leer. Die Aufholjagd im Main-Lauf-Cup nach den ersten drei versäumten Wettkämpfen war zu anstrengend. Was am Ende blieb, war die Begleitung von Julia bis zum Eisernen Steg. Dann musste doch der Notstromaggregat für den Weg zur U-Bahn angeworfen werden.

Ich war trotz des sehr kalten Windes wieder mit Freude dabei. Es erschien mir wichtig, drei Vereinsmitgliedern die Teilnahme an einem der größten Frankfurter Sportereignisse zu ermöglichen. Aber mal ganz ernsthaft: Nochmal einen kleinen Marathon zum Abschluss, das würde mich “auf meine alten Tage” doch noch einmal interessieren.

Julia, Startnr. 50607B und Ingo, Startnr. 50607C

Für uns war es ein ereignisreiches Wochenende mit gleich zwei Premieren: Neben der Marathonstaffel am Sonntag nahmen wir auch am Brezellauf am Samstag teil. Zunächst zum Brezellauf: Auf diesen hatte uns Roberto aufmerksam gemacht und uns zudem angeboten, gemeinsam mit ihm dort hin zu fahren. Das Angebot haben wir gerne angenommen, und so rollten wir drei wie VIPs direkt zum Startpunkt des Brezellaufs auf das Messegelände. Nach kurzweiligen 5 km, die wir einer großen Brezel hinterherliefen, bekamen wir im Ziel unsere Brezel-Medaillen und Salzbrezeln gereicht. Eine schöne Einstimmung für den nächsten Tag!

Weiter zum Staffel-Marathon: Just in time und so bequem wie tags zuvor konnten wir hier leider nicht anreisen, aber die Bahnfahrt und den kalten Wind nahmen wir natürlich gern in Kauf. Dank Alfreds hervorragender Zeitplanung liefen die Übergaben glatt, und wir konnten erstmalig das unbeschreibliche Flair genießen, einfach Teil des großen Laufkontingentes durch die Frankfurter Straßen zu sein. Vielen Dank und viele Grüße von Ingo & Julia

Sabine, Startnr. 50607D

In der Heimatstadt zu Laufen, ist etwas Besonderes und auf dem roten Teppich der Festhalle anzukommen, das Highlight. Ich durfte in Alfreds Staffel mit ihm, Ingo und Julia am Frankfurt Marathon teilnehmen. Als 4. Läuferin habe ich von Ingo in Nied den Staffelgürtel bekommen und bin schnell losgelaufen. 13,6 km bis ins Ziel. Die lange Mainzer Landstraße ist langweilig und zieht sich, aber danach durch die Frankfurter Innenstadt, die Alte Oper, die Hauptwache mit vielen begeisterten Fans richtig schön und sogar die Sonne zeigte sich kurz. Mir hat es viel Spaß gemacht, ich war mit meinem Lauf super zufrieden.

Die Überschreitung der Ziellinie bedeutete für die Beteiligten nicht das Ende des Sonntags. Zuhause angekommen erfolgte eine gründliche Reinigung sowie Aufnahme von Speis und Trank zum Auffüllen der Energiespeicher. Nach einer kurzen Pause kam der feine Zwirn aus dem Schrank. Der Marathonstammtisch in Sektbach „Zum Rad“ stand an. Im Eingangsbereich wurden wir von August Rad, dem Gründer der Gaststätte (wohnhaft im Seckbacher Museum) freundlich empfangen.

4 Marathonis und 1 IronFrau

4 Marathonis und 1 IronFrau

Es war ein stimmungsvoller Abend. Christina hatte ihren Freundeskreis vom Rheinland mitgebracht. Es entwickelte sich schnell in der großen Runde ein lebhafter sportlicher Gedankenaustausch. Im Hof war Hobby- und Partyfotograf Dirk in seinem Element. Er erstellte vor der sehenswerten Innenhofkulisse (Thema Halloween) Fotos von der Marathongruppe und der Staffel.

Interessant in der Nachbetrachtung sind folgende Zahlen. Motion events meldete „ausgebucht“ mit 17.000 Voranmeldungen für den Marathon. Wenn man jetzt die Zahlen der Zielläufer mit 9.498 und die Zielläuferinnen mit 2.826 addiert, erhält man 12.324 Personen. Dies sind 72,5% der Anmeldungen, sogar etwas weniger Zielläufer wie im Jahr zuvor! Ein enormer Schwund. War es vielen zu kalt trotz der hohen Teilnehmerpreise?