21. Frankfurt Mainova Halbmarathon
19. März 2023
Es ist so eine Crux mit den Wetterapps. Die einen prophezeiten für den Renntag am 19. März Schauer und Kühle, die anderen orakeln bedecktes Wetter. Aber wie dem auch sei, fitte Läuferin und Läufer, gerade vom Bergen-Enkheimer Laufclub, lassen sich nicht so schnell aus dem Gleichgewicht bringen. “Zu schlechtes Wetter zum Laufen”, gibt es in unserem Wortschatz nicht (oder fast nicht). Schon im Dezember des letzten Jahres beschäftigten sich die Aktiven des Vereins mit der Anmeldung. Wer sich nicht sofort nach Anmeldeöffnung online meldete, musste mittlerweile schon 32€ berappen. Dazu kamen noch 5€ Parkplatzgebühr. Also, ein nicht gerade billiges Vergnügen, sich auf den 21 km total verausgaben zu dürfen.
Bis Ende Februar verzeichnete die Anmeldeliste 10 Personen des Vereins. Corina Lucke und Elke Conert bildeten das Damen Duo, bei den Herren las man die Namen Oliver Scheunig, Wolfgang Lux, Roberto und Stefano Sborzacchi, Sören Hommel, Olivier Lautenschläger, Dirk Buchholz und Alfred Traue. Aber wie es einmal so ist, kommt nach dem Unglück noch das Pech hinzu. Dirk, Corina, Stefano und Olivier fielen wegen Krankheit aus. Mit aufgenommen in den „erlauchten“ Vereinskreis nahmen wir als BELC-Gast Daniel Rech, ein guter Läufer, der Sonntags sehr oft mit uns seine Kreise durch den Enkheimer Wald zieht.
Drei Jahre mussten unsere Vereinsmitglieder warten, um am Waldstadion wieder einmal über diese Distanz starten zu können. Denn jeder erinnerte sich an den 8. März 2020, als das Damoklesschwert „Corona“ über uns schwebte. Denn ein Tag später erfolgte der Lockdown, eine bleierne Zeit ohne Veranstaltungen, und wenn, dann nur virtuell.
Dann kam der Wettkampftag mit idealen Lauftemperaturen, nicht ganz, doch eine Spur zu warm, aber ohne Regen und Wind. Die Frage, ob sie lang oder doch halblang den Halben laufen soll, bewegte Elke in der Sonne stehend vor dem Start. Roberto und Alfred wiesen darauf hin, dass es im Schatten und am Main doch ratsam wäre, lang beizubehalten. Es blieb somit auch für die mittlerweile anwesenden Sören und Wolfgang beim vorhandenen Dresscode.
Auf Grund der Unpünktlichkeit diverser Starter*innen fiel der Startschuss nicht wie geplant um 10:00 Uhr sondern erst 15 Minuten später. Die über 5.000 Teilnehmer wurden in mehreren Wellen auf die Strecke geschickt, um das Feld ausreichend auseinanderzuziehen.
Nach rund 20 Minuten hatten alle Läuferinnen und Läufer die Startlinie passiert. Einmal ging es um das Stadion herum, dann über eine Brücke in den Wald in Richtung Wendepunkt-Meile auf der Isenburger Schneise. Bei Kilometer 6 bog die Läuferschar in die Mörfelder Landstraße, vorbei an verborgenen Villen (mit Himmelbetten zum Ausruhen, wehe wer beim Vorbeilaufen davon träumt), deren Bewohner sich eher nicht für die vorbeilaufenden Athleten interessieren. Doch spätestens ab der Stresemannallee füllten sich die Bürgersteige und bis spätestens zum Mainufer war richtig was los an der Strecke. Die beeindruckendste Kulisse bot Mainhattan am gegenüberliegenden Ufer. Dort standen hunderte Zuschauer, unter anderem unser 1. Vorsitzender der in „David Hamilton Manier“ von uns tolle Fotos schoss. Ermüdend, weil ansteigend, folgte nach dem Verlassen des Mains die Strecke durch Niederrad. Neu war das letzte Teilstück durch den Wald zur Flughafenstraße. Somit wusste jeder, dass die letzten 1,5 km nochmals bergauf die letzten Reserven verlangten. Dann Einlauf in die Gud Stubb Richtung Ziel.
Nun, wie schlugen sich unserer Dame und den Herren? Nachfolgend die Zielzeiten:
Name | Laufzeit | AK | AK-Platz | Gesamtplatz |
---|---|---|---|---|
Elke | 2:02:27 | W60 | AK 10 von 40 | Im Damenfeld Platz 728 von 1678 |
Oliver | 1:38:15 | M40 | AK 101 von 509 | Bei den Herren Platz 665 von 3641 |
Wolfgang | 1:48:21 | M55 | AK 103 von 322 | Platz 1388 |
Alfred | 1:51:14 | M70 | AK 2 von 21 | Platz 1637 |
Sören | 1:56:35 | M45 | AK 251 von 417 | Platz 2059 |
Roberto | 2:07:15 | M55 | AK 238 von 322 | Platz 2813 |
Daniel* | 2:10:09 | M40 | AK 435 von 509 | Platz 2960 |
* Daniel wurde als Belc-Gast gewertet.
Besondere Vorkommnisse nach dem Lauf:
- Elke trank ganz entspannt ein(?) alkoholfreies Bier. Bei der vollbrachten Leistung allemal erlaubt!
- Roberto eilte nach dem Duschen und Umziehen nach Egelsbach. Er hatte dort einen Hubschrauber gemietet. Von oben beobachtete er die letzten Läufer auf dem Weg zum Ziel.
- Alfred eilte nach dem Lauf zur Diamantenen Konfirmation. Fast alle waren nach Kirchbesuch und ausgiebigem Essen müder/geschaffter wie Alfred. “Kam mir vor, wie in einem Mumienkabinett.”
- Bei den anderen? Keine Schlagzeilen in der Zeitung.
Fazit: Es war ein schöner Lauf mit netten Vereinsmitgliedern. Ohne Euer Mittun hätte ich diesen Bericht nicht schreiben können.