31. SÜWAG-Energie Feldberglauf
24. April 2022
Der Feldberglauf war schon immer eine eher familiäre Veranstaltung für Liebhaber. Mit nicht ganz 10 km Länge wäre er durchaus massentauglich. Aber die 585 Höhenmeter schrecken dann doch viele ab. Warum soll man auch ausgerechnet auf den höchsten Berg des Rhein-Main-Gebiets rennen? Nach zwei Jahren Corona-Pause fand er dieses Jahr wieder statt. Vom BELC trafen sich Martin Abesser und Claudia Schwarz an der Hohen Mark und freuten sich über das Blütenmeer rund um die Frankfurt International School – Martin, schon lange Liebhaber dieses Laufes, weil er vor allem Kraft kostet aber Kniee schont, Claudia, weil Berge einfach Spaß machen. Das Wetter war auch wohlgesonnen, mit angenehm gemäßigten Temperaturen auch oben (keine Schneereste!) und fast ohne Regen.
Irgendwie war es dieses Jahr doch etwas eine Sparversion. Der Reisebus für den Gepäcktransport zum Gipfel stand wie üblich am Start bereit. Der Start selbst war eher unauffällig, kein Tor, Band oder sonstiger Schmuck, sondern nur eine blaue Linie entlang des Zebrastreifens markierten ihn. Der „Startschuss“ wurde einfach angesagt. Da dem Starter im entscheidenden Moment die Stimme versagte, erkannten die meisten Teilnehmer das Signal eher daran, das nach 10,9,8,7,6,5,4,3,2,1 nichts anderes mehr als eben der Start folgen konnte.
Die ersten 5 km ging es schon ordentlich bergauf, nicht immer gleich steil. Aber das Limitierende war meistens die Puste. Martin und Claudia liefen tatsächlich die meiste Zeit zusammen. Es wechselte immer etwas, wer gerade weiter vorn war. Bei Kilometer 5 bot sich ein ungewohnter Ausblick auf Frankfurt im Dunst: Kahlschlag nach Dürresommern, Borkenkäfer, etc. auf großer Fläche. Plötzlich war der Wind da und motivierte viele Läufer, den Windschatten des Vordermannes zu suchen. Nach Kilometer 6 kam dann endlich das ersehnte Bergab-Stück. Hier konnte man den Berg einmal für sich arbeiten lassen und tatsächlich irgendwie verschnaufen, auch wenn das gleichzeitig das schnellste Stück des Weges war. Nach dieser kurzen Erholung liefen die letzten 2-3 Kilometer dann deutlich besser. Kurz vor dem Feldberg-Plateau wurde es noch einmal fies steil. Wer keine Kamera fürchten musste, ging dann lieber ein paar Schritte.
Mit 1:00:39 kam Martin eine Sekunde nach Claudia im Ziel an. Jetzt war all die knappe Puste vergessen. Nur die Freude, auf dem Gipfel zu sein, zählte. Eigentlich war man ja doch ganz gut oben angekommen. Die Gepäckbeutel mit der Wechselkleidung warteten schon. Also schnell einen Becher Apfelschorle trinken, Beweisfoto schießen, umziehen und ab in den warmen Bus nach unten. Unten in der Schule am Start gab es fast wie normal Kaffee und Kuchen, den die meisten draußen in der Sonne genossen. Eine Siegerehrung war gestrichen worden. So musste man auf die immerhin nicht warten. Für Claudia hätte es sich mit dem 2. Platz der W50 nämlich gelohnt.
Alles in allem fühlte sich der Feldberglauf fast wieder wie normal an. Und die Ankunft oben auf dem Plateau ist immer wieder ein Höhepunkt.