35. Auflage des Brüder-Grimm-Laufes mit Mark Meyer
Es gibt wohl beim Bergen-Enkheimer Laufclub BELC89 niemand, der so oft wie Mark Meyer an der geschichtsträchtigen Lauftortur teilgenommen hat. Für ihn gilt nicht nur das „Dabeisein ist Alles“, sondern er zeigt auch, dass gewissenhafte Vorbereitung zu einem sehr guten Ergebnis über die fünf Etappen führen kann. Würden die Namensgeber, die Gebrüder Grimm, heute noch unter uns weilen, könnte Mark schon längst ein Märchenbuch mit persönlicher Widmung sein Eigen nennen.
Die Route verlief wieder an drei Tagen mit Start am 7. Juni in Hanau bis 10. Juni nach Steinau an der Strasse. Die fünf Etappen führten zum Teil über jahrhundertealte Handelswege, vorbei an historischen Bauwerken, schlossen landschaftliche Sehenswürdigkeiten mit ein und machten mit Kur- und Erholungsorten des Spessarts und malerischen Dörfern und Städten des Kinzigtals bekannt. Die wenigsten Teilnehmer hatten jedoch die Muße, auf Grund der Anstrengungen das Gesehene zu 100 Prozent aufzunehmen.
Mark berichtet: „Nachfolgend meine Eindrücke des Geleisteten, wobei es aber Ende der 2. Etappe alles andere als geplant lief. Der BGL hat eben seine eigenen Gesetze. Aber, lassen wir einfach die drei Tage chronologisch ablaufen.
7. Juni, 1. Etappe: Freitag abend 17:30 Uhr fiel der Startschuss in Hanau zur ersten Etappe bei ca. 30 Grad, guter Stimmung und mit 497 Startern. Sie verlief für mich sehr gut. Das Tempo war erfahrungsgemäß ziemlich hoch, was aber an der Streckenführung lag. Diese 16 Kilometer sind die einzige flache Etappe von allen fünf. Ziel war in Rodenbach im Stadion der Bulauhalle. Nach 1:06:31 min blieb die Uhr für mich stehen.
8. Juni, 2. und 3. Etappe: Samstag morgen ging es weiter von Rodenbach nach Neuenhasslau. Mit 14 km ist dies zwar die kürzeste Etappe, aber sie hält schon einige Steigungen parat. Auch diesmal lief es fast bis zum Ziel sehr gut. Die Zeit blieb bei 59:31 min stehen, allerdings “verabschiedete” sich im Ziel meine rechte Wade mit starker Muskelverhärtung. Das fühlte sich gar nicht gut an, wobei nun die gesamte Rennplanung hinfällig wurde. Ich wusste nicht, wie ich noch 52 km laufen sollte, damit ich wenigstens das begehrte Finisher T-Shirt bekomme. Eine Aufgabe kam für mich aber zunächst nicht in Frage. Jetzt hieß es, erst einmal Tempo herausnehmen und mit doppelter Bandage durchhalten. Verbunden mit einer großen Portion Hoffnung.
Um 16:30 Uhr fiel der Startschuss zur 3. Etappe von Neuenhasslau nach Gelnhausen über 17 km. Schön langsam startete ich und fand nach 2 bis 3 Kilometern ein für mich erträgliches Tempo. Diese Etappe ist vom Profil leicht hügelig mit einer Steigung von ungefähr 800 m nach Kilometer 8. So lief ich behutsam bis zum Stadion Gelnhausen, wo es die begehrten Massagen gibt. Die tat zwar gut, aber die Probleme waren immer noch unverändert.
9. Juni, Etappe 4 und 5: Sonntag morgen um 9:00 Uhr ging es am Untermarkt in Gelnhausen über 16 km in die 4. Etappe. Diese ist gespickt mit jeder Menge Steigungen und auch starkem Gefälle bis ins Ziel in Wächtersbach. Irgendwie kam ich auch hier ins Ziel. Um 15:30 Uhr folgte der Start in Bad Orb zur letzten Etappe über 18 km nach Steinau. Hier ist kurz nach dem Start eine Steigung mit bis zu 10 % über 1,5 km zu bewältigen. Danach geht es ins Kinzigtal vorbei am Ahler See bis ins Ziel. Die Etappe ist flach, sie zieht sich aber hin wie Kaugummi. Mir ging es dann auf einmal wieder wesentlich besser und ich konnte einen 5er Schnitt laufen. So erreichte ich tatsächlich nach 6:38:51 Stunden das Ziel. Das ergab noch den 101. Platz von 440 Läufern und den 16. Platz in der Altersklassse M50.“
Die Leistung ist nicht nur von der Zeit bemerkenswert, sondern auch unter dem Umstand, diese mit einer muskulären Einschränkung und der dazugehörenden mentalen Belastung erreicht zu haben.
Marks Schlussworte: “Ansonsten war es wieder eine einmalige, super organisierte Veranstaltung. Das Training für BGL 2020 kann beginnen …