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Bologna Run Tune Up Halbmarathon 2025

2. März 2025

Beim nachfolgenden Bericht spielt nicht nur das Erlebnis „Halbmarathon in Bologna“ eine Rolle, sondern es werden auch ein paar Eindrücke/Wissenswertes aus und über Bologna zum Besten gegeben.

Der Piazza Maggiore in Bologna

Der Piazza Maggiore in Bologna

Eine Reise in die genussfreudigste Region Italiens, die Emilia Romagna, ist bezüglich der Gaumenfreude sowie Kennenlernen der ganzen Sehenswürdigkeiten absolut zu empfehlen. Bologna, die Hauptstadt dieser norditalienischen Provinz wird beschrieben als die Heimat von lebenslustigen und klugen Bürgern. Schon aus dem 11. Jahrhundert vor Chr. wurden erste Besiedlungsspuren (Villa-novakultur) nachgewiesen. Die eigentliche Geschichte beginnt mit der etruskischen Gründung der Stadt mit dem Namen Felsina. Bekannt ist Bologna auch als älteste Universitätsstadt in Europa. Mit der Gründung einer mittelalterlichen Rechtsschule im Jahre 1083 erfolgte die Grundsteinlegung der bis heute in ganz Italien bekannten Universität. Mittlerweile zählt die Alma Mater 90.000 Studenten – sehr viel für eine Stadt mit gerade einmal 400.000 Einwohnern.

Sportlich hat Bologna auch einiges zu bieten. Neben dem FC Bologna 1909 bietet die Stadt immer Anfang März den „Maratona di Bologna“ an. Eine Laufveranstaltung mit der Marathondistanz, den 30 km dei Portici, einem Run Tune Up 21,1 km sowie Kinderläufen.

Don Alfredo verewigt sich an der Unterschriftenwand

Don Alfredo verewigt sich an der Unterschriftenwand

Bei der Marathon-Expo 2024 in Frankfurt erhielt Alfred ein Prospekt mit dem Namen „Run in Emilia Romagna“. Kurz entschlossen erfolgte seine Anmeldung für den am 2. März ausgetragenen Halben. Im Gegensatz zu einer nur 2 Minuten dauernden Anmeldung beim Main-Lauf-Cup waren hier doch mehrere Papiere wie Verzichtserklärung, Arztattest und Kauf einer Run Card erforderlich. Nach deren Einreichung informierte der Veranstalter ENDU regelmäßig alle Teilnehmer mit den neuesten Infos, wie z.B. „2025 Rules and Regulations“ auf 20 Seiten usw. Insgesamt fühlte man sich sehr gut betreut.

Alfred flog mit seiner Frau schon am Freitag nach Bologna. Es sollte ja nicht nur ein Ausflug zum Laufen sein, sondern auch das kulturelle Angebot musste bestmöglich genutzt werden. Nach der Ankunft im Hotel ging es ca. 2 km zu Fuß zum Zentrum der Stadt, dem Piazza Maggiore. Dort erhielt er seine Startnummer und ein hochwertiges T-Shirt. Auf der Marathon-Expo füllte sich anschließend so langsam das erhaltene Race Package mit diversen nützlichen Utensilien.

Anschließend war es Zeit, sich einigen Höhepunkte menschlichen Kunstschaffens in der Provinzmetropole zu widmen. Schon bei einem früheren Besuch in Turin bewunderten wir dort die Arkaden. Bologna setzt noch einen drauf. Fast 38 km lang sind diese Bogengänge, die die Bürgersteige überdachen. Diese haben zwei Vorteile: einerseits schufen sie darüber liegend neuen Wohnraum und anderseits kommt man auch bei Regen von A nach B. Wir machten am Freitag und Samstag davon regen Gebrauch.

Bei einem ruhigen Spaziergang am Samstag – Kräfteschonung war angesagt – erfuhren wir, dass Bologna im Mittelalter über 100 Wohntürme besaß, Zufluchtsorte oder auch Machtsymbole der großen Familien. Davon sind noch zwei übrig geblieben. Den Abschluss des ersten Tages bildete das Archäologische Museum mit seiner herausragenden Sammlung etruskischer Kulturobjekte.

Alfred glücklich im Ziel

Alfred glücklich im Ziel

Am Sonntag stand der Lauf an. Start erfolgte um 9 Uhr auf der Piazza dell`8 Agosta im nördlichen Teil des Zentrums. Die Temperatur betrug lediglich 4 °C, und etwas wärmere Laufkleidung war angesagt. Zumal die zu erwartende Höchsttemperatur die 10 °C nicht überschreiten würde. Fast 3.000 Teilnehmer setzten sich beim Halben in Bewegung. Erst 20 Minuten später folgten die Läufer über die 30 km und die Marathonstrecke. Alfred merkte sehr schnell, das die Streckenbeschaffenheit keine neue Bestzeit zulassen würde. Durch die Altstadt mit engen Straßen, Kopfsteinpflaster, einengenden großen Müllcontainern am Rand, blieb nur eins übrig, gleiches Tempo wie die vor dir. Außerdem sollten ja auch ein paar Eindrücke der Stadt mitgenommen werden.

Eine Medaille mit architektonischem Stil

Eine Medaille mit architektonischem Stil

Das Ziel befand sich auf der Piazza Maggiore. Nach 2:03 h war die Laufreise von Alfred in Bologna beendet. Die erhaltene Medaille gehört zu den schönsten seiner nun 12 Auslandsläufe. Beim Distanzvergleich mit anderen Teilnehmern stellten wir fest, dass die Strecke doch zwischen 21,50 und 21,65 km betrug. Die Höhenunterschiede lagen bei den Uhren zwischen 150 und 175 Metern. Beim Finden der Resultate war mir Roberto sehr behilflich. Er kennt sich bei italienischen Texten sehr gut aus und teilte mir mit, dass ich in der AK M75+ den 2. Platz belegt hätte.

Der Veranstalter zeigte sich über die Anzahl der Finisher sehr erfreut. Über die 21 km waren es rund 2.100, bei den 30 km rund 1.200 und über die Marathonstrecke ca. 1.150 Personen.

Am Abend war natürlich Nahrung für Geist und Gaumen angesagt. Die Mortadella wurde in Bologna kreiert, und schmeckt frisch einfach köstlich. Auch die Salsa Bolognese zu den Spagetti setzte andere Geschmacksnerven als bei uns in Hessen in Gang. Berühmte Männer gab es auch in Bologna, z.B.

  • Guglielm Marconi, Erfinder des Radios. Ihm gelang es 1901, die ersten Funksignale von Cornwall nach Neufundland zu schicken.
  • Luigi Galvani, Naturforscher (Galvanismus), gelang es als erstem Menschen fließenden Strom (Froschschenkel-Versuch) nachzuweisen.

Weltberühmt sind auch die Autowerke von Ferrari, Lamborghini, Maserati, sowie die Motorradmarke Ducati. Alle angesiedelt in Bologna und Umgebung.

Fazit: Bologna ist eine Reise wert. Leidenschaftliche Esser und Trinker kommen auf ihre Kosten. Auch Menschen, die sich für Geschichte, Städtebau und Architektur interessieren, erhalten das Gewünschte auf dem Silbertablett präsentiert. Viele Museen laden gerade bei schlechtem Wetter ein. Insgesamt ist Italien sowieso eine Reise wert.