18. Frankfurter Mainova Halbmarathon
Pünktlich zum Wochenende am 7. und 8. März machte das Schmuddelwetter mit seinen nasskalten Sequenzen eine Pause. Der Ausrichter Spiridon Frankfurt hatte wohl einen guten Draht nach oben. Schon Ende Januar war das limitierte Anmeldekontingent von 8500 Personen erreicht, sodass nach Schließung der Anmeldung nur noch eine Nachmeldung am Veranstaltungstag möglich war. Der Veranstalter war froh, dass der Lauf über die 21,1 Kilometer überhaupt an diesem Tag stattfinden konnte. Das Gesundheitsamt der Stadt Frankfurt am Main meldete unter dem Gesichtspunkt der Verbreitung des CV keine Bedenken an. Aber dem Veranstalter war dennoch klar, dass viele Vorangemeldete auf Grund eines persönlichen Gesundheitsrisikos auf den Start verzichten würden und somit man auf keinen Fall mit der Beteiligung von über 8000 Teilnehmerinnen und Teilnehmer rechnen konnte.
BELC 89 beim 18. Frankfurter Mainova Halbmarathon
Der Bergen-Enkheimer Laufclub BELC 89 trat mit einem kleinen aber schlagkräftigen Team an. Elke Conert und Ute Rühl sowie Dr. Martin Abesser, Sören Hommel, Wolfgang Lux, Roberto Sborzacchi, Karsten Frerichs und Alfred Traue trafen sich bei bewölktem Himmel und 6 bis 7 °C vor der Commerzbank Arena ein. Wohl dem, der stressfrei mit der S-Bahn fuhr oder wie Alfred, im Auto sein Fahrrad mitführte, was ihm auf ca. zwei Kilometer bis zum Stadion gute Dienste erwies.
Auf Grund der Masse der Läufer erfolgte ein Start in Blöcken vor der Arena. Von dort ging es nicht wie früher rechts auf die Flughafenstraße, sondern links herum. Die bekannte Strecke wurde erstmalig in umgekehrter Richtung gelaufen. Auf Grund des Wegfalls der ungeliebten Schlussumrundung des Stadions musste die Strecke neu vermessen werden und behielt somit ihre Bestenlistenbefähigung.
Auf den ersten 2 bis 3 Kilometern lief es recht stockend, erst dann zog sich das Feld immer weiter auseinander. Mit mäßigen bis frischen Böen am Main (Gegenwind) bis nach Niederrad (Seitenwind), so zwischen Kilometer 11 und ungefähr Kilometer 16, mussten sich alle Läuferinnen und Läufer behaupten. War erst die Golfstraße (windgeschützter Weg, bekannt durch den Silvesterlauf) erreicht, wusste man, dass das Ziel in Reichweite war. Beim Einbiegen in die Flughafenstraße und nach Sichtung des Kilometerschildes “20 km” wurden die letzten Reserven abgerufen. Dann beim Erreichen und Eintauchen in den Stadionbauch führten die letzten Meter über den grünen Teppich, vorbei an der gut besuchten Haupttribüne. Es war geschafft, die vorher verbissenen Mienen hellten sich auf, die Strapazen waren vergessen, der Bierstand rief.
Wie erging es unseren Vereinsmitgliedern? Elke kam nach 2:04:08 Stunden ins Ziel. Ute folgte ihr mit 2:07:52 Stunden kurz darauf. Karsten und Martin liefen zusammen. Martin überschritt die Ziellinie nach 1:37:52 Stunden, zwei Sekunden dahinter folgte Karsten mit 1:37:54 Stunden. Fünf Minuten danach konnte Wolfgang mit 1:43:01 Stunden das Rennen für beendet erklären. Sören benötigte 1:57:15 Stunden und Alfred 1:57:35 Stunden (AK 70, Platz 4 von 17). Roberto hatte es nicht so eilig. Er blieb mit 2:00:52 Stunden knapp über der Zwei-Stunden-Grenze. Er dachte schon an Winterstein eine Woche später. Bei der Teamwertung belegte BELC Team 1 mit 4:58:47 Stunden Platz 125 von 342 Teams.
Alfred: „Bei Kilometer 18 schloss ein überaus freundlicher Läufer zu mir auf und fragte nach meinem Befinden. Es war Sören. Damit gab er mir noch etwas Motivation für den Rest des Halben. Danke Sören!“
Karsten: „Martin und ich hatten spontan vor dem Start verabredet, sich auf der Strecke nach Möglichkeit nicht aus den Augen zu verlieren. So absolvierten wir – ähnlich wie bei den Trainingsläufen am Ried – die 21,1 km zwar nicht Schulter an Schulter, aber immer in Rufweite. Zunächst waren die 1:39-h-Tempo-Läufer vor uns beiden. Ab der Isenburger Schneise ließen wir diese dann aber beständig hinter uns. Einen zwischenzeitlichen Vorsprung von mir machte Martin kurz vor dem Ziel wett, und so ging es nahezu zeitgleich ins Stadion. Gegenseitige Anfeuerungsrufe ließen beide noch einen bemerkenswerten Schlussspurt hinlegen. Am Ende trennten uns läppische 2 Sekunden.“
Am Abend bestätigte Alfred bei einem medizinischen Selbstversuch die Behauptung, dass es doch deutlich einfacher sei, einen Halben zu trinken als einen Halben zu laufen. Vor allen Dingen in einer wesentlich kürzeren Zeit (15 Minuten zu 117 Minuten).